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Tromsø

Da bei meiner ersten Fahrt das Wetter nicht so besonders gut ist, fahre ich direkt nach Tromsø, dort kann ich am Sonntag den Gottesdienst besuchen. Die Fahrt zieht sich lange hin, ich spüre die Erschöpfung. An einem Rastplatz gibt es ein "Powermix": heißen, konzentrierten Kakao mit Honig, dazu Plätzchen und Käse. Dann geht die Fahrt weiter.

Über kleinen Gletschern hängen Wolkenfetzen, die im Abendlicht leuchten oder wie graue Vorhänge vor den Bergspitzen schweben und Kälte verströmen.

Dann, um 22.00 Uhr, erreiche ich Tromsø. Zuerst fahre ich in die Stadt, um die Kirche für den Morgen zu suchen. Laute Musik ist in den Straßen zu hören, viele Leute sind unterwegs, die Lokale auch außen auf den Straßen  besetzt. Es ist noch 14° warm. Was für ein Leben - und das 300 km nördlich des Polarkreises!
 

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Bei einer anderen Reise erlebe ich Tromsø noch viel beeindruckender. Ich erreiche die Stadt am späten Nachmittag, hinter der Brücke sind schneebedeckte Berge und lassen das tiefe Blau des Wassers noch dunkler erscheinen.

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Die MS Finnmark gleitet fast lautlos unter der Brücke hindurch, oben hupen die Fahrzeuge.

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Am Sonntag besuche ich den Gottesdienst in der Kathedrale von Tromsø. Sie ist die nördlichste Bischofskirche der Welt. Der Gottesdienst wird zu einem beeindruckenden Erlebnis. Vor der Kirche treffen sich junge Christen, die von einer Ordensschwestern begrüßt werden. In der Kirche gibt es dann ein ganz selbstverständliches Miteinander von schwarz und weiß, von asiatisch und europäisch, von Jung und Alt. Hier wird deutlich, was “katholisch” bedeutet: weltumfassend! Und es bedeutet für mich auch: Ich fühle mich hier überall auf der Welt ein wenig zu Hause.

Die jungen Christen gestalten den Gottesdienst mit modernen, mehrstimmig gesungenen Liedern, die Schwester und eine andere junge Frau singen zweistimmig den Antwortpsalm und andere Lieder.

Die Kathedrale selbst ist ein schlichter Bau. Daran schließen sich die Gebäude des Bischofs und seiner Behörden an.

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Auf dem Foto liegen sie einträchtig nahe beieinander: die katholische Kathedrale und die Eismeerkathedrale, ein architektonisches Meisterwerk, das zu den berühmtesten Bauwerken der Moderne in Norwegen zählt.

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zentraler Platz  in Tromsø

Das Denkmal der Walfänger erinnert an die Familien, die früher bangend zu Hause warteten, ob der Vater Sohn oder Bruder wieder vom Walfang zurückkehrte. Oft genug blieb es bei einem Warten ohne Wiedersehen.

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Die Fußgängerzone liegt am Sonntag Morgen ausgestorben da. Der Schmutz auf den Straßen verrät, welche Stimmung in der Nach herrschte.

Dies Suche  mit dem Womo nach einem Übernachtungsplatz war schwierig. Als ich in der Nacht ankam, war es für einen Campingplatz schon zu spät.  Die Parkplätze an der Uni wurden vom Womo-Buch empfohlen, doch alle sind mit einem Parkverbot belegt. Ich suche weiter, nehme einen schmalen Weg hinauf. Da ist ein großer Platz, als Schatten gegen den Nachthimmel heben sich die Schisprungschanzen ab. Hier ist ein Großparkplatz bei der Sporthalle - ohne die Parkverbotsschilder. Hier werde ich bleiben. Ich bin ziemlich erschöpft. Doch ist die Nacht nicht ganz ruhig. Ein Auto mit dröhnender Musik fährt kurz herauf. Und dann - so um 5.00 Uhr - landet ein Rettungshubschrauber und startet dann wieder, so gegen 7.00 Uhr wiederholt sich alles.

Tromsø hat für den Autofahrer (für Radler ist die Straße gesperrt, sie wäre auch nur mit Gasmaske zu befahren) eine weitere Attraktion: den vielleicht einzige Kreisverkehr der Welt in einem Tunnel. Unter der Erde führt die Straße als Kreisverkehr um eine Steinsäule herum, Abzweigungen führen in die verschiedensten Richtungen von Tromsø.

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Die Stadt ist eine sehr jugendliche Stadt, bedingt durch die nördlichste Universität der Welt. Zur Sommerzeit ist alles erfüllt mit überquellendem und überschwenglichem Leben. In den Monaten des Lichtes muss das nachgeholt und vorausgefeiert werden, was dann in der dunklen Zeit an Licht und Sonne fehlen wird.

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Seine wirkliche Schönheit hat mir aber Tromsø aber erst bei einem Mitternächtlichen Spaziergang erschlossen. Die Stadt lebt und pulsiert um diese Zeit, ein ganz eigenes Licht liegt über ihr. Der Weg führt an den Hafen und dann über Brücke weiter zur Eismeerkathedrale.

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Farbenspiel im Hafen - eines meiner Lieblingsbilder!

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Blicke von der großen Brücke

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Ein Fischereiboot läuft aus und gleitet an den schneebedeckten Bergen vorbei

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Die Eismeerkahtedrale ist um diese Zeit leider geschlossen.

Die tiefe Mitternachtssonne strahlt durch die bunten Glasfenster, davor die Äste der erst aufblühenden Bäume.

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Auf den Bergen dahinter sind Spuren von Schitouren zu sehen. Wie wäre das - jetzt um diese Zeit?

Trotz der Schönheit bringt die Mitternachtssonne merkwürdige Erscheinungen mit sich. Ich nach diesem Spaziergang einige aus meiner Reisegruppe in einer Bar sitzen und will mit ihnen noch ein Glas Wein trinken. Als ich bestelle, bekomme ich gesagt: Es ist schon Sperrstunde, es gibt nichts mehr! Sperrstunde - am hellichten Tag? Nein, es ist Mitternacht!

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Trotz der Schönheit muss ich Tromsø wieder verlassen. Hier ein Ausblick auf die E6, die an der Küste entlang läuft und die Berge dahinter. Die Fähre legt in Olderdalen an.

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