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Hamningberg 2

An einem Samstag höre ich von meinem Womo aus die Glocke der kleinen Kirche läuten. Neugierig mache ich mich auf den Weg. Dann sehe ich das Ereignis: eine Hochzeit! Hier muss ich natürlich Zaungast spielen. Es ist interessant, norwegische Lieder zu hören, die Sprache während der Zeremonie, und die Zahl der Fotoapparate zu bewundern. Es ist doch wie hier zu Hause ... Und vor der Kirche steht das dicke Hochzeitsauto.

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Durch die Hochzeit bietet sich auch die Gelegenheit, die Kirche von innen zu beisichtigen. Besonders angetan hat es mir ein alter Ofen, der in einer Ecke bereitsteht..

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Geht man den Ort auf der einzigen Straße weiter, endet diese an einer Mole. Hier ist einfach Schluss! An der Mole kann man rechts ein Stück weiter gehen, dann trifft man dort auf das, was vom “Tausendjährigen Reich” hier oben übrig geblieben ist: den Beton der Bunkeranlagen. Es macht mich immer wieder traurig und beschämt, diese deutschen Spuren zu finden. Dabei hatte Hamningberg noch Glück. Die deutschen Truppen verschwanden hier über Nacht, aber ohne - wie sonst immer üblich - nur verbrannte Erde zu hinterlassen und alles zu zerstören. So konnte dieser einzigartige Ort am Rand Europas erhalten bleiben.

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Lange kann ich an der Mole stehen und einfach nur dem Wasser zusehen.

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in der Zwischenzeit wandern Rentiere durch den Ort und grasen friedlich auf dem “Fußballplatz”. Vorbei am Friedhof geht mein Weg wieder zurück zum Wohnmobil. Denn ich habe noch eine Wanderung am Nachmittag vor.

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Die ersten Meter gehen an der Küste entlang über einen noch ganz guten Weg. Pilze und Glockenblumen erfreuen das Auge. Dann wird der Weg zunehmend schwieriger. Es geht Kilometer um Kilometer über Steine und wieder Steine, manchmal ist auch ein wenig Kletterei dabei, obwohl alles aus der Entfernung so harmlos aussieht.

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Es sind die Gegensätze, die hier oben so reizvoll sind: Blumen, Stein, Meer, Wind, Kälte, Nebel, Sonne ...

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Steine so weit das Auge reicht. Beim Gehen klappert es ununterbrochen unter den Füßen.

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Zurück im Womo gibt es noch Zugaben: Rentiere laufen um das Womo herum,” Menschen in Dosen” interessieren die Tiere nicht. Sobald man eine Türe öffnet, setzen sie sich zügig in Bewegung und halten einen Sicherheitsabstand.

Beim Rückweg scheint wieder die Sonne durch die Wolken - und alles ist verändert. Was vorher kahl und grau aussah, wird auf einem gelb, orange und grün.

Und trotzdem: Der Rückweg zieht sich, er geht auf die Knöchel und die Knochen.

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Dann gibt es noch eine wundervolle Abendstimmung über Hamningberg und auch am Meer. Drei junge Norweger bauen ihr Zelt auf, zünden Feuer an und genießen den Abend, Gott sei Dank in Ruhe und ohne Musik und Krach.

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Ich kann feststellen:

Hamningberg lebt!

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Schade, dass ich gehen muss!

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