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Eggum

Mein Womo bringt mich Richtung Nordosten auf der E 10, immer wieder liegen die bizarren Felswände der Lofoten vor mir. Dann biege ich bei Bøstad auf die kleine Straße nach Eggum ein, wie es der Womo-Führer empfiehlt. Es geht abwechslungsreich am Meer entlang. Dann geht am Ende vom Ort Eggum die Teerstraße in einen Feldweg über. Da steht dann die erste kleine Überraschung: ein Schild mit "Bompanger" - 10 NOK für die Durchfahrt. Hier blüht der Geschäftssinn! Dann die zweite Überraschung: Hinter einer Biegung taucht ein Bus auf - die ausgespuckten Touristen turnen auf der ehemaligen deutschen Wehrmachts-Radarstation herum. Doch der Parkplatz ein Stück weiter hinten ist leer. Ich suche mir mein Plätzchen. Da kommt schon das nächste deutsche Womo mit Regensburger Nummer. Lange fahren sie herum und suchen nach dem richtigen Platz, schieben sogar eine Bank weg, dann stehen sie endlich.
Nett ist ein Auto mit einer Gruppe ältere norwegischer Leute. Trotz stürmischen Windes machen sie draußen auf einer Bank Brotzeit, packen lachend ihre Sachen aus, halten Tüten fest, damit sie nicht davonfliegen - mit einem Hemd und leichter Jacke bekleidet - faszinierend, diese Norweger!”

Das war einmal so. In der Zwischenzeit sieht es bei Eggum ganz anders aus: Die Wiese ist durch eine Schranke abgesperrt, davor ist ein großer Parkplatz eingerichtet für Womos, umgeben von hohen Steinwällen. Die Womos stehen dort im 1,5m-Abstand aufgreiht. Ein Kiosk ist da bei der alten Radarstation, es ist unheimlich viel los. Auch der Preis für den Stellplatz ist gestiegen. Für mich hat Eggum damit den großen reiz verloren. Ich denke, dass dies auch Auswirkungen sind, dass ein Buch in fast allen Womos zu sehen war, nämlich aus der Reihe: “Mit dem Wohnmobil durch ...” Und wo zu viele sind, da muss ich eben etwas ändern.

Nicht versäumen sollte man die Wanderung zu einem Leuchtturm am Ende der Landzunge. Der Weg beginnt recht schön, dann wird er zu einem grün überwachsenen Karren-Weg, dann zum Pfad und letztlich zu einem norwegischen Wanderweg - d.h. man muss sich den Weg meistens selber suchen. Am steinigen Strand sehe ich einen riesigen Knochen, Teil eines Walskelettes. Er liegt in der Zwischenzeit zwei Jahre dort, ich habe ihn schon bei meiner ersten Wanderung gesehen, damals noch strahlend weiß.  Wie riesig müssen diese Tiere sein! Zuerst denke ich, dass er vielleicht von einem verendeten Tier stammt, doch dann entdecke ich die Spuren einer Säge an diesem und einem anderen Knochen. In mir kommt Wut auf diese Seite der Norweger auf: die Waljagd. .

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Beim Leuchtturm wartet eine grandiose Aussicht. Ich suche mir einen Stein als Sitz - und dann kann ich den Blick genießen. Unter mir das blaue Meer, über mir der blaue Himmel, ins Gesicht scheint die warme Sonne, und neben mir findet sich in der Zwischenzeit die Brotzeit. Auf den Felsen im Meer tummeln sich Möwen und Kormorane, weiter draußen tuckert ein Fischerboot vorbei. Es ist einfach schön.

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Obwohl es eigentlich keinen Grund gibt, hier wieder wegzugehen, muss es doch sein. In weiter Ferne ist die alte Funkstation von Eggum zu sehen, daneben als winziger weißer Punkt mein Womo.

Der Weg zurück geht wieder über viele Steine und ist manchmal etwas mühsam, aber schön. Kurz vor Eggum kreisen zwei Seeadler in der Luft, einer lässt sich auf einem Felsen im Wasser nieder. Als ich mein Tele hole, um ihn zu fotografieren, ist er natürlich schon weg.

Den Strand von Eggum säumen große, von der Brandung im Laufe der Jahrtausende glatt und rund geschliffene Steine. Was zuerst nur grau aussieht, verändert sich im Laufe des Abends und des immer neuen Lichtes in unzählige Variationen. Welche Schönheit steckt auch in den einfachen Dingen wie einem Stein! Vor allem wegen einer Naturschönheit lohnt sich der Weg nach Eggum immer wieder: wegen der Sonnenuntergänge! Ich habe nirgends mehr so schöne und beeindruckende Farbenspiele gesehen wie hier in Eggum. Innerhalb von Minuten ändert sich das Licht, die Sonne wird weniger und weniger, und dann beginnt der Himmel zu brennen, Tropfen wie aus glühendem Eisen scheinen nach unten zu fallen. Dazu die kühlen Steine am Strand.

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Am Tag faszinieren mich beim Spaziergang am Strand die vielen verschiedenen Farbtöne.

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