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Am Polarkreis

Auf dem Weg zum Polarkreis wandelt sich die Landschaft immer stärker. Nach Mo i Rana steigt die Straße allmählich an. Die Gegend wird einsamer, der Pflanzenwuchs geht zurück, es fröstelt einen schon fast beim Blick aus dem Fenster. Allmählich bedecken nur noch kleinwüchsige Pflanzen den Boden. Der Polarkreis nähert sich.

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Ca. 80 km nach Mo i Rana macht einem das Polarkreiszentrum deutlich, wo man ist. Ein Großparkplatz nimmt die zahlreichen Busse, Wohnmobile und Autos auf, die Menschen strömen mit Foto und Video zu den “Pflichtmotiven”. Es ist ein Rummel, der in dieser Landschaft schon fast bizarr wirkt. Im Zentrum kann man für viel Geld Souvenirs erstehen, eine Multivisions-Show besuchen, Essen, eine Postkarte mit dem Polarkreis-Stempel abschicken ...

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Das Polarkreiszentrum Mitte August, bei etwa 25°, Sonnenschein, wenig Wind

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Und das Polarkreiszentrum Ende Mai. Es ist wieder sehr warm, kein Wind. Mit kurzem Hemd kann man durch den metertiefen Schnee stapfen und die Kontraste genießen: der blendend weiße Schnee, der stahlblaue Himmel, die langsam sich durchkämpfenden Pflanzen.

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Ein fast magischer Punkt:

 66° 33”

ist die exakte Meridianangabe des Polarkreises. Ab hier geht die Sonne an einigen Tagen im Jahr nicht mehr unter - oder aber erst gar nicht auf!

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Hier haben die Besucher ganz andere “Markierungen” am Polarkreis hinterlassen!

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Aber auch hier kann man dem Rummel sehr schnell entkommen. Es genügt ein Weg von einigen hundert Metern weg vom Polarkreiszentrum - und schon herrscht Ruhe. Und dann öffnet sich der Blick für die kleinen Schönheiten, die einem zu Füßen liegen. Es ist erstaunlich, welcher Reichtum an Vegetation sich hier entfaltet. Auch Insekten, kleine Fliegen und sogar Schmetterlinge finden sich.

Die Sonne kann auch hier ihre Kraft entfalten. Innerhalb weniger Augenblicke wird es in ihren Strahlen so warm, dass man gerne auf eine Jacke verzichtet - und innerhalb der nächsten Sekunden  verschwindet sie hinter Wolken, Wind und leichter Regen zeigen, wie schwer die Lebensbedingungen hier sind.

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Mit ein wenig Glück kann man den Polarkreis aber auch ganz anders erleben - wie ich im Jahr 2006: Sonne, Wärme, wegen der späten Reisezeit kaum noch Autos auf dem Parkplatz. Es bleibt Zeit und Ruhe, ein Stück zu gehen und dann in der Sonne Brotzeit zu machen - mit einer solchen Aussicht!

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Oder alles ganz verwandelt Ende Mai mit Schnee

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Unter dem Schnee tauchen wieder die Spuren des Lebens auf und geben allem wieder neue Farben. Es ist wie ein Wunder!

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Und auch Abend und die Nacht halten Überraschungen bereit ...

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Als Höhepunkt: ein Polarlicht!

unten die Reihe Wohnmobile, dahinter die Lichter der vorbeifahrenden LKW

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unten das Polarkreiszentrum

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Kann es noch Steigerungen geben? Ja, es kann - der Weg auf die Lofoten!

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